Background

Die folgenden Hinweise beruhen auf dem Leitfaden "Barrierefrei Konzipieren und Gestalten" des Deutschen Technikmuseums Berlin. Sie sind in zusammengefasster Form wiedergegeben. 

Universelles Design (universal design)

Hinter dem Begriff "Designs für alle" steckt die Idee, nutzerfreundliche Gestaltung in allen Lebensbereichen zu erreichen, in dem die Bedürfnisse von Menschen mit Behinderungen oder Einschränkungen bereits mitgedacht werden. Behinderung wird jedoch nicht als abweichend von der Norm begriffen, sondern als eine der vielfältigen menschlichen Erscheinungsformen.

Ausstellungsräume

Die Ausstellungsräume sollten grosszügig und übersichtlich gestaltet werden. Von Vorteil sind breite Verkehrsflächen und Sitzmöglichkeiten (wenn möglich in unterschiedlichen Höhen und mit und ohne Rückenlehne). Folgende Masse sollten berücksichtigt werden:

Der Boden sollte eben, fest, fugenarm und rutschhemmend sein.

Breite von Zugangswegen:  1.50 -1.80 m

Türdurchgänge: 0.90 m

Wendefläche: 1.50 x 1.50 m

Bedienelemente: 0.85 m

Ablesehöhe: 1.30 m Mittelachse (in Kunstmuseen beträgt der internationale Standard für mittlere Formate 1.50 m)

Tisch/Arbeitsfläche: 0.80 m Oberkante

Unterfahrbarkeit: 0.30 - 0.55 m Tiefe x 0.67 m Höhe

Handlaufhöhe an Rampe: 0.85 m / 0.65 m für Kinder

Steigung einer Rampe: max. 6%

Masse für Rollstuhlfahrende (Abbildung)

 

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Quelle: Barrierefrei Konzipieren und Gestalten. Leitfaden für Ausstellungen im Deutschen Technikmuseum Berlin, 2008.

Masse für sehbehinderte Menschen (Abbildung)

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Quelle: Barrierefrei Konzipieren und Gestalten. Leitfaden für Ausstellungen im Deutschen Technikmuseum Berlin, 2008.

Textgestaltung

Texte sollten eindeutig dem Objekt oder Raum zugeordnet werden können und müssen unübersehbar platziert werden. Sie sollten sich farblich vom Hintergrund abheben und sind nicht nur inhaltlich ("Leichte Sprache" vgl. Standards), sondern auch durch die Gestaltung des Textes leicht zu lesen.

> Die geeignete Lesehöhe für Beschriftungen liegt auf ca. 1.30 m (Schildmitte).

> Schriftgrössen: Drucksachen 12-14 pt, Texttafeln 18-20 pt, Übersichtsstexte 25-30 pt

> Hoher Kontrastwert von Text und Hindergrund; einfarbiger Hintergrund

> Serifenlose Schrift; keine gesperrte oder schmale Schrift; eine Schriftart pro Schriftstück

> Kurze Zeilen à ca. 60 Zeichen, eine Sinneinheit pro Zeile

> Flattersatz linksbündig; möglichst keine Worttrennung

> Tabellen wenn möglich vermeiden, ansonsten mit Trennlinien arbeiten

> Texte durch Absätze gliedern

> Skripte in Grossschrift oder Braille-Schrift sind Alternativen zu Texttafeln in der Ausstellung.

Farben, Beleuchtung, Kontraste

Farben und Kontraste spielen besonders bei Menschen mit einer Sehbehinderung eine wichtige Rolle. Je nach Art der Sehbehinderung sind verschiedene Farben und Farbkontraste günstiger. Aber auch für hörbehinderte Menschen ist die Raumausleuchtung wichtig, da sie wichtig bei Führungen mit und ohne Gebärdensprache sind (Lippenlesen).

> Grundsätzlich sollte ein hoher Kontrastwert in der Ausstellungsgestaltung gewählt werden. Die Wand- und Bodenfarben müssen dabei mitberücksichtigt werden.

> Einheitliche Farbkonzepte für Signale, Wegweiser, Texttafeln und Präsentationsmöbel fördern die Orientierung. 

> 500 Lux sollte als Minimum für die Beleuchtung von Objekten verwendet werden. Ist dies aus konservatorischer Sicht nicht möglich, können kontrastreiche Kopien weiterhelfen.

> Objekte und Texttafeln müssen blend- und schattenfrei ausgeleuchtet sein.