Background

Die folgenden Hinweise beruhen auf dem Leitfaden "Barrierefrei Konzipieren und Gestalten" des Deutschen Technikmuseums Berlin. Sie sind in zusammengefasster Form wiedergegeben. 

Ausstellungstexte

Ausstellungstexte sollten eine klare Hierarchie haben, die gestalterisch erkennbar ist. Benutzen Sie nach Möglichkeit die wichtigsten Regeln der "Leichten Sprache":

> Verwenden Sie nur eine Aussage pro Satz, ein Satz pro Zeile.
> Bauen Sie praktische Beispiele und Vergleiche ein.
> Brauchen Sie gleiche Begriffe für gleiche Inhalte (begriffliche Kontinuität)
> Schreiben Sie Zahlen als Ziffern.
> Vermeiden Sie Nebensätze, Passivsätze, Konjunktive, Substantivierungen

Audioguides

Audioguides sind massgebliche Vermittlungselemente barrierefreier Ausstellungen. Sinnvoll sind neben allgemeinen auch zielgruppenspezifische Audioguides (z.B. für Kinder oder Menschen mit Lernschwierigkeiten). Die Texte werden dafür speziell verfasst und sind keine vorgelesenen Ausstellungstexte.

Folgendes Bedingungen sollten erfüllt sein:

> Verwenden Sie für den Audioguide nur Objekte, die auch für Menschen mit Bewegungseinschränkungen sichtbar sind.

> Das Objekt sollte zu Beginn der Beschreibung benannt werden. Hinweis darauf, ob das Objekt angefasst werden darf oder nicht.

> Trennen Sie Informationen zu Objekt, Hintergrund und Orientierung.

> Längere Orientierungshinweise sollten in einer zusätzlich wählbaren Vertiefungsebene abgerufen werden können.

> Die Objekte sollten in ein (taktiles) Leitsystem integriert und somit leicht auffindbar sein.

> Die Tour sollte Objekte/Hilfsmittel beinhalten, die angefasst werden können.

> Bei tastbaren Objekten: Heben Sie Besonderheiten, die nicht ertastet werden können hervor.

Tastmodelle

Multisensorische Ausstellungen beinhalten auch Objekte zum Anfassen oder tastbare Modelle. Neben geeigneten Skulpturen, die in Kunstmuseen mit Handschuhen angefasst werden dürfen, können auch zweidimensionale Werke mit Hilfe von Reliefs taktil erfasst werden:

> Bei linearen Werken kann mit Schnur ein simples Relief auf einer Schwarzweisskopie herstellt werden.

> Eine Möglichkeit für Führungen ist die Herstellung von Schwell- oder Quellkopien bei Fachinstitutionen (Blindenschulen).

> Für Dauerausstellungen oder Sammlungspräsentationen lohnen sich aufwändigere Verfahren, wie die Herstellung von Reliefs aus Holz oder anderen geeigneten Materialien.

> Wichtig sind dabei folgende Abklärungen: Welche Werke eignen sich? In welchem Massstab wird das Modell erstellt? Wie stark soll es vereinfacht werden? Sollen Einzelteile herauslösbar sein? Wie berücksichtigt man eine allfällige Perspektive und die Materialität der Objekte?

Medienstationen

Je nach Einsatz der Medienstationen sind die Anforderungen an sie unterschiedlich. Grundsätzlich sollten sie manuell einfach bedienbar, taktil fühlbar und beschriftet sein. Zudem muss der Zugang zu ihnen mit dem Rollstuhl unterfahrbar sein.

> Videos sollten für blinde und sehbehinderte Personen beschrieben werden. Wenn keine eingesprochene Beschreibung möglich ist (Audiodeskription), sollte ein Text in Gross-/Relief- oder Brailleschrift zur Verfügung gestellt werden.

> Bei Hörstation muss die Kompatibilität für Hörhilfen berücksichtigt werden. Sie können auch Kopfhörer mit Induktionsschleifen anbieten.

> Medienstationen mit Bildschirmen sollten über eine Vergrösserungsfunktion und Kontraständerung  sowie über eine Sprachausgabe verfügen. Zudem sollten sie verstellbar in Höhe und Neigung sein. Als Alternative zu Touchscreens wäre eine Tastatur sinnvoll.