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Foto von Renzo Piano mit Maurice E. und Martha Müller vor dem, sich im Bau befindenden, Zentrum Paul Klee

Brief von Renzo Piano an Maurice E. und Martha Müller nach der ersten Begehung des Geländes

In einem Schreiben an Prof. Maurice E. Müller und seine Gattin schreibt Renzo Piano im Winter 1998, als er das Gelände zum ersten Mal gesehen hatte:

„Eine solche Stimmung kann nur fernab des Stadtlärms geschaffen werden. Und dazu braucht es ein grossflächiges Gelände. Ich denke, dass die Planungsarbeiten somit das gesamte Areal bis hin zur Autobahnbrücke im Norden umfassen müssen. Wie ich euch bereits gesagt hatte, finde ich, dass die zart geschwungene Linie des Hügels den ganzen Charme dieses Ortes ausmacht. Wenn wir das Gelände zunächst aus der Sicht eines Topographen betrachten, es gestalten wie ein Bauer sein Feld und erst dann die Arbeit des Architekten in Angriff nehmen, werden wir bestimmt einen „Ort“ schaffen können, der zwar geschützt, aber nicht isoliert ist. Zuerst die Architektur des Bodens, dann die Architektur aus Stein und leichter Transparenz. Ich denke, dass mit dieser Lichtung, die so erzielt werden kann, es möglich sein wird, dieses Gefühl von Grösse und Unendlichkeit entstehen zu lassen, das einen erfasst, wenn man sich in der Mitte eines natürlichen geschützten Ortes befindet, wobei die erste Ebene aus Hügeln und Bäumen die anderen Ebenen verbirgt und nur die entfernteste Ebene – jene der Unendlichkeit – sichtbar werden lässt. Ein Ort der Stille, der Andacht, der inneren Hingabe (das Sakrale), der aber von Aussen, wo das Leben (das Profane) pulsiert, gut zu sehen und zu erkennen ist.“